Bisherige Preisträger

Für Demokratie
und Menschlichkeit

Bei der Wahl zum 19. Bayerischen Landtag am 8. Oktober 2023 konnte die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ihr bisher bestes Ergebnis im Freistaat erzielen. Im Streutal geriet das Dorf Stetten in die Schlagzeilen, wo die AfD mit einem  Gesamtstimmenanteil von 46 Prozent im Wahllokal von fast jedem Zweiten gewählt wurde. Dieses Ergebnis schockte auch viele Stettener. Und so schlossen sich Moritz Hagen (35), Valentin Hagen (30), Johanna Speth (26), Laura Speth (30) und Amelie Weydringer (26) zusammen und riefen die Initiative „Stetten ist vielfältig“ ins Leben. Mit politischer Aufklärungsarbeit treten sie seitdem entschlossen für Demokratie und Menschlichkeit ein. Für ihren Mut und Einsatz wurden sie vom Streutal-Journal mit dem „Streutaler des Jahres 2024“ ausgezeichnet.

Die Entscheidung zur Gründung von „Stetten ist vielfältig“ festigte sich mit der örtlichen Dorfkirmes im vergangenen Jahr, rund eine Woche nach den bayerischen Landtagswahlen. Dort seien mehrfach Sprüche mit rechtem Hintergrund gefallen. Noch an diesem Abend saßen unsere Preisträger zusammen und überlegten, was sie tun können. „Wir haben dann die Öffentlichkeit zu einem Treffen eingeladen. Dabei wurde deutlich, dass es nicht nur wir fünf waren, die Handlungsbedarf sahen. Es war schön, zu spüren, dass wir nicht alleine waren“, blickt Johanna Speth zurück.
Nachdem im Frühjahr 2024 von Seiten der Gemeinde bereits Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) zu einem Info-Abend eingeladen worden war, organisierte die Initiative „Stetten ist vielfältig“ noch zusätzliche Veranstaltungen mit dem SPD-Kreisvorsitzenden René van Eckert, dem Bundestagsabgeordneten Niklas Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Karl Graf Stauffenberg (FDP), der einen Vortrag zum Thema Rechtsextremismus hielt. Am Ergebnis der Europawahl am 9. Juni 2024 war abzulesen, dass die Arbeit in Stetten schon erste Früchte trug.

Streutaler des Jahres 2024

>> Es war schön zu spüren, dass wir nicht alleine waren <<
Johanna Speth zum ersten Treffen der Initiative "Stetten ist vielfältig"

Die Initiatoren von „Stetten ist vielfältig“ betonen, dass sie niemanden zu einer Partei drängen wollen, sondern mit ihrer Arbeit politische Aufklärung leisten und Menschen mit gleichen Werten zusammenbringen möchten. „Wir wollen unseren Mitbürgern eine ‚Alternative zur Alternative‘ aufzeigen.“ Zu den Veranstaltungen seien alle Interessierten herzlich eingeladen. Dabei dürfe und solle auch diskutiert werden, so lange die Diskussion sachlich bleibe. Man wolle sich „für die Demokratie einsetzen”.

Andreas Will und Ralph Rautenberg, die Geschäftsführer des Streutal-Journals, bekräftigten im Rahmen einer kleinen Feierstunde, wie wichtig politische Bildung in Zeiten des Erstarkens extremistischer Parteien und Politiker sei. „Mit eurer Initiative ‚Stetten ist vielfältig‘ beweist ihr, dass man schon im Kleinen viel bewirken kann. Und gerade in unserer heutigen Zeit kommt es auf jeden noch so kleinen Beitrag an. Bleibt dran!“ Die Preisträger betonten, dass sie den Preis stellvertretend für alle entgegennehmen, die sich in unserer Region für Demokratie und Vielfalt engagieren. 

Mitte November organisierten die Initiatoren einen Workshop zum Umgang mit rechten Parolen. Bis zur Neuwahl des Bundestags, die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfindet, will die Initiative „Stetten ist vielfältig“ weitere Angebote auf die Beine stellen. Schließlich sind es auch und im Besonderen solch  hektische, teils unübersichtliche und mitunter aufgeheizte Situationen wie das vorzeitige Ampel-Aus, die von radikalen Kräften für ihre Zwecke ausgenutzt  werden. Es gibt also nach wie vor viel zu tun!

David Hauck

Wer die Initiative „Stetten ist vielfältig” unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an stettenistvielfaeltig@gmail.com wenden

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